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Psychologische Aspekte

Während es vergleichsweise einfach ist, körperliche Widerstände in Form von Verspannungen und unflexiblen Haltungen aufzuspüren und aufzulösen, ist dies bei mentalen Widerständen oftmals ungleich schwerer.

 

Alte Gewohnheiten, selbst wenn sie einschränken oder sogar Beschwerden verursachen, verleihen ein Gefühl der Sicherheit.

 

Etwas von dieser Sicherheit aufzugeben, „loszulassen“, ist notwendig, um größere Freiheit im Spiel zu erfahren.

 

Dies kann als beunruhigend, ja sogar als bedrohlich empfunden werden.

 

Auch ein stark entwickeltes Ego kann sich diesem Transformationsprozess entgegenstellen:  

Es ist mein Violinspiel, mein Ton, meine Technik, aber natürlich auch meine Unzulänglichkeit, meine Unsicherheit, meine Nervosität etc.

 

Dies alles gehört (zu) mir, und bewusst oder unbewusst identifiziere ich mich damit.

 

Will ich aber gleichsam als Medium Musik schöpferisch übermitteln, ist kein Platz für ein aufgeblähtes Ego mit seinen unbewussten Widerständen.

 

Der erste Schritt muss dann immer darin bestehen, diese zu erkennen und zu akzeptieren.

 

Sind erst einmal die körperlichen Widerstände beseitigt und der Spieler erfährt die Freiheit der Bewegung mit dem offenen schwingenden Klang des Instruments, hat dies ungeahnte Auswirkungen auch auf seine Psyche.

 

Die auf den vorhergehenden Seiten beschriebenen Techniken der Antizipation und der Führung durch die „innere Stimme“ lassen mir nicht nur keine Zeit  „nervös zu sein“.

 

Sie lassen auch diesen inneren Widerständen keinen Raum und ermöglichen dadurch dem Spieler, in der Musik vollkommen aufzugehen.